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25.10.2005

Verkehrstagung zum Oberrheinraum

Vieles wäre zu tun  ...Packen wir´s an!

Vier Umweltverbände beiderseits von Staatsgrenzen machen sich Gedanken


Colmar(Elsass).  Eine Vision darüber, wie sich die Verkehrsverhältnisse  am Oberrhein  -  dem wichtigen europäischen Transit-Korridor zwischen Basel und Mainz  -  in den nächsten 40 Jahren entwickeln müssen, war Schwerpunktthema einer Verkehrstagung, die am 21. Oktober im oberelsässischen Colmar stattfand .
Durchgeführt wurde die mit namhaften Referenten aus Politik und Wissenschaft besetzte Veranstaltung von den Umweltverbänden Alsace Nature (Frankreich), BUND-Rheinland-Pfalz und BUND-Baden-Württemberg sowie der Schweizer BASNU.

Der Titel "Wer die Qual hat, hat die Wahl" signalisierte, dass im Jahr 2005 der durch Lärm, Flächenverbrauch und Klimaprobleme erzeugte Handlungsdruck die Augen der Verkehrspolitiker für neue Lösungswege öffnen müsste.
In einer "table ronde" am Ende der Veranstaltung reagierten politische Vertreter aus den vier Regionen auf die vorgestellte Vision .

- Angesichts des zur Zeit in der Schweiz im Bau befindlichen Basistunnels durch den St. Gotthard, der den Alpentransit auf die Schiene bringen wird, zeigt jedenfalls die Verkehrspolitik nördlich der Alpen, die hier nun schienenpolitisch zuarbeiten müsste, überhaupt noch keine visionäre Züge.
Wichtiger Bestandteil der Vision der Verbände ist daher die Vorstellung von einer von Basel ausgehenden viergleisigen durchgängigen nord-südlichen Schienenverbindung beiderseits des Rheins.

- Zu einer wesentlichen Verkehrsreduzierung dürfte es kommen, wenn auf der Grundlage der deutschen LKW-Maut und der Schweizer Schwerlastverkehrsabgabe unter Ausweitung auf sämtliche Fahrzeuge allgemein eine Verkehrsgebühr für die Nutzung des gesamten Straßennetzes  eingeführt würde.

- Multimodale Verkehrseinrichtungen hinsichtlich Transportvielfalt und Transportketten müssen kommen in Verbindung mit einer organisierten Zusammenarbeit der Logistikunternehmen am Oberrhein.

- Orientiert an Schwerpunktebereichen von Handel, Handwerk und Industrie sind multimodale Umschlagplätze auf die gesamte Region zu verteilen.

- In den großen Städten bedarf es des Aufbaus eines City-Logistik-Konzeptes zur Auslieferung von Gütern auf  einem stadtnahen Umschlagplatz.

- Abroll-Container-Transportsysteme müssen den kombinierten Güterverkehr zwischen Schiene und Straße endlich voranbringen.

- Abgestimmt auf die Oberrheinverhältnisse muss es kommen zur Gründung einer Eisenbahngesellschaft für den trinationalen Güterverkehr unter Beteiligung von SNCF, SBB, DB.

- Zentraler Bestandteil der Vision ist auch die Vorstellung, dass alle großen Städte am Oberrhein durch eine Stadtbahn miteinander verbunden sein werden, und zwar grenzüberschreitend und in engem Zeittakt; dazu gehört auch eine für den gesamten Oberrhein gültige Regionalfahrkarte.

- Der Personenverkehr wird dann mit Hilfe zahlreicher Mobilitätszentralen organisiert sein, wo die Nutzer die geeignetsten Transportformen aus einer Palette von Möglichkeiten auswählen können.

- Hierzu gehört auch  die Reaktivierung mehrerer Bahnlinien über den Rhein:
Rastatt ↔ Wintersdorf ↔ Roeschwoog (Karlsruher Stadtbahn),
Stadtbahn Kehl ↔ Straßburg,
Müllheim ↔ Neuenburg ↔ Mulhouse (Breisgau-S-Bahn)
und Breisach ↔ Colmar  sowie die Einrichtung grenzüberschreitender Buslinien.

- Wieder zunehmender Konsum einheimischer Produkte durch politisch durchgesetzte Einrechnung der Umweltkosten des Verkehrs in den Kaufpreis wirkt zusätzlich verkehrs- und lärmmindernd und  erzeugt damit eine allgemeine Steigerung der Lebensqualität.

Quelle: BUND Rheinland-Pfalz


Informationen beim BUND-Regionalbüro Pfalz

Fon 06341/381672, Fax: 06341/381673,

E-Mail: [email protected]

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